Ich bin ja ein Kind vom Dorf. Mit Familie, oder sogar Großfamilie. Alle Verwandten im Umkreis von ca. 50 km. Bei Festen kommen wir alle zusammen, wer nicht über den Tag kann, der kommt zumindest am Abend. Früher hab ich es gehasst inzwischen freu ich mich vom ganzen Herzen wenn ich dabei sein kann. Es ist einfach ein Gefühl von Heimkommen, von gemocht werden, sich nicht erklären müssen und einfach zu sein wie man ist.

Mit meinen unzähligen Freunden war es früher genauso, mein Gott, was haben wir gefeiert, gequatscht und einfach Zeit miteinander verbracht. Heute ist das anders. Mein bester Freund lebt in München, ein zweiter in Innsbruck, mein anderer bester Freund in London (ich weiß ist komisch, aber wir nennen und alle unter einander bester Freund, obwohl wir ja vier sind, aber keiner kann sich entscheiden wer jetzt wirklich der beste Freund (singular) ist, insofern haben wir uns entschieden alle beste Freunde zu sein) :-). Jedenfalls, heute ist es alles anders, wir sehen uns kaum mehr, und den meisten kontakt haben wir über icq. Heute fühl ich dieses unsoziale unserer Zeit nicht mehr so oft, trotzdem, ich bin der Meinung, dass die heutige Zeit, die aus flexibiltät und leisungswilligkeit besteht, uns sozial entwurzelt.

Viele liebe Menschen von mir sind nur noch auf der Flucht, gequält vom Willen Karriere zu machen und von den gesellschaftlichen Zwängen die einem auferlegt werden. Keine Zeit sich selbst zu finden, keine Zeit für Freunde, Familie.

Wenn ich zurück an meine Kindheit denke, tue ich das mit Melanchonie. Ich frage mich, ob ich das auch so fühlen würde, wenn ich noch in meinem Städchen leben und die Feste mit meiner Familie und meinen Freunden feiern könnte. Ich glaube nicht. Ich glaube, dann wäre ich glücklicher und würde zufriedener in meiner kleinen Welt leben.

Naja, warum ich das eigentlich alles erzähle...

Mama! Alles gute zum Geburtstag! Schade, dass ich soweit von dir weg bin, aber ich denke an dich! Ich melde mich heute Nacht, nach der Arbeit!